Wie gut ist XDefiant? Tester Paul Aeils hat viele Stunden im Ubisofts Multiplayer-Shooter verbracht und zieht für euch ein Fazit. Lohnt sich der Download?
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
XDefiant vs. Call of Duty: Die Unterschiede
Fünf Spielmodi für ein Casual-Publikum
Balancing-Probleme beim Waffenarsenal
2
Wie unterscheiden sich die Fraktionen?
Schön dynamisch, aber ständig am Zappeln
Was gibt's zu bemängeln?
3
Ingame-Shop und Mikrotransaktionen
Mein Fazit
Ich hätte nicht geglaubt, dass XDefiant auf so viel Interesse stößt. Als Ubisoft den Multiplayer-Shooter 2022 ankündigte, war meine Neugier jedenfalls nur so mäßig geweckt. Das sollte der große Angriff auf Call of Duty sein?
Inzwischen weiß ich: Mit über einer Million gleichzeitig aktiver Spieler zum Start und angeblich bereits acht Millionen insgesamt gilt der Free2Play-Shooter als Erfolg für Publisher Ubisoft. Auch ich war auf den Servern dabei.
Und was soll ich sagen: Ich hatte richtig Spaß dabei! Ausgerechnet dieser im ersten Moment generisch wirkende 0815-Shooter von der Stange hat mich gepackt - zumindest für ein paar Tage.
Paul Aeils
Paul ist seit April 2023 als Junior Video-Redakteur für das Videoteam tätig.
XDefiant vs. Call of Duty: Die Unterschiede
XDefiant ist kostenlos, es kann sich also jeder leicht selbst einen Eindruck vom Spiel machen. Damit ist XDefiant seinem größten Konkurrenten und Vorbild schon einen Schritt voraus: nämlich Call of Duty. Ja, der Vergleich hinkt etwa, denn Warzone ist bekanntlich auch kostenlos. Aber das ist ja auch »nur« der Battle-Royal-Modus, andere Spielvarianten gibt’s nur mit den Vollpreistiteln.
1:25XDefiant - Der CoD-Konkurrent von Ubisoft zeigt zum Launch Gameplay
Der zweite Unterschied von XDefiant gegenüber Call of Duty: Es gibt kein SBMM, also kein Skill Based Matchmaking. Statt nach Fähigkeiten zu sortieren, erstellt XDefiant die Lobbys basierend auf der Eingabe-Methode, also ob man Maus und Tastatur oder Controller benutzt. Außerdem spielen noch die Internetgeschwindigkeit und die Region, in der man sich befindet, eine Rolle bei der Erstellung der Lobby.
Call of Duty hat SBMM, das bedeutet, in einer CoD-Lobby spielt man immer gegen Leute, die ungefähr so gut sind wie man selbst. Dadurch wird man permanent gefordert und muss sich anstrengen, um siegreich zu sein.
XDefiant will eine lockerere Atmosphäre schaffen als CoD. So spielt man auch mal gegen Leute, die etwas schlechter sind als man selbst. Oder man ist selbst mal der Schlechtere und wird regelrecht überfahren. Für ein kompetitives Spiel wäre das natürlich völliger Unfug. Aber XDefiant will eben ein Casual-Spiel sein, das man entspannt für zwei bis drei lockere Runden spielt.
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XDefiant - Artworks ansehen
Im Ranglistenmodus gibt es übrigens für alle, die lieber eine Herausforderung suchen, dann doch Skill-basiertes Matchmaking. Der Modus ist aber gerade noch in der Testphase. Außerdem gibt’s noch eine Einsteiger-Playlist für alle bis Level 25. Hier ist auch SBMM aktiv, damit Neulinge gegen andere Neulinge antreten und nicht direkt überrannt werden und frustriert die Flinte ins Korn werfen.
Fünf Spielmodi für ein Casual-Publikum
Wer Call of Duty kennt, weiß auch, wie die Runden bei XDefiant ablaufen. Auf insgesamt 14 Maps treten wir in 6-gegen-6 Gefechten gegeneinander an. Die Karten sind alle relativ klein, Fahrzeuge oder zerstörbare Objekte gibt es nicht. Große Überraschungen verstecken sich bei den fünf unterschiedlichen Spielmodi nicht. Ihr habt die Wahl zwischen:
- Eskortieren, wo ihr einen Roboterhund, na ja, eskortieren müsst
- Zonenkontrolle, wo ein Team Zonen verteidigt, die das andere Team einnehmen will,
- Vorherrschaft, wo alle um drei Eroberungszonen kämpfen,
- Besetzung, bei dem es nur eine Eroberungszone gibt, die immer wieder wechselt
- Hot Shot, was auf Deutsch sehr holprig mit Kopfgeldkoryphäe übersetzt wurde. Hier sammelt ihr nach einem Kill Münzen auf, die eure Gegner fallen lassen. Das Team mit den meisten Münzen gewinnt.
Den lockeren Ansatz von XDefiant merkt man auch beim Gunplay. Keins der rund 25 Schießeisen ist sonderlich schwer zu kontrollieren. Gerade die automatischen Waffen sind richtige Headshot-Maschinen. Der Shooter ist eben für eine andere Spielerschaft ausgelegt als zum Beispiel Ubisofts Rainbow Six: Siege.
Ganz besonders merkt man das beim Rückstoß. Wenn ich die Maus beim Schießen nicht bewege, ist der Rückstoß in Siege deutlich stärker als in XDefiant. Das kann man gut oder schlecht finden, ganz nach eigener Auffassung. Ubisoft will mit XDefiant nun mal ein anderes Publikum ansprechen als mit Siege. Da ist es nur sinnvoll, dass Ubisoft Gameplay-Elemente wie die Waffenhandhabung an die Zielgruppe anpasst.
Balancing-Probleme beim Waffenarsenal
Am Waffen-Balancing muss Ubisoft aber nochmal schrauben. Besonders Shotguns und DMRs (Designated Marksman Rifles) sind noch zu schwach. Wenn das Scharfschützengewehr TAC-50 auf allen Distanzen auch mit einem Körpertreffer einen Gegner sofort umhaut, dann sollte die doppelläufige Schrotflinte das zumindest auch aus kurzer Entfernung können.
Maschinenpistolen und Sturmgewehre sind meistens die beste Wahl. Aber da die sich alle fast identisch handhaben und sich nur minimal in Feuerrate, Magazingröße und Schaden auf große Entfernungen unterscheiden, ist es fast egal, welche Waffe ich wähle. Da fehlt mir noch etwas mehr Abwechslung.
Auch als Video
Diesen Text gibt es alternativ in Videoform, falls ihr lieber bewegte Bilder von XDefiant wollt:
15:53XDefiant macht echt Laune, ist aber auch einfallslos bis zum Umfallen - außer im Echtgeld-Shop!
Neue Waffen bekomme ich fürs Erfüllen von simplen Herausforderungen. Die MP7 schalte ich etwa durch Nahkampf-Kills mit anderen Maschinenpistolen frei, ein neues Maschinengewehr erhalte ich, indem ich einfach mit anderen Maschinengewehren spiele, und so weiter. Das ist schön gemacht. Diese Herausforderungen sind auch nicht sonderlich schwer oder so und viele erfüllt man ganz automatisch, wenn man einfach vor sich hin spielt.
Und neue Aufsätze schalte ich frei, indem ich einfach die jeweilige Waffe spiele. Das könnte allerdings einen Tick schneller gehen, hier muss man schon ganz schön grinden. Alternativ gibt’s aber auch vorgefertigte Loadouts für jede Waffengattung, in der das Sturmgewehr beispielsweise schon ein Visier und ein Schnelllade-Magazin hat.